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06.05.2020 -

Was ist eigentlich…Rapid Prototyping? Das haben wir Dörte Roloff gefragt. Sie leitet das Start-up-Förderprogramm der Innovation Community Hafven in Hannover. Hafven wird vom Land Niedersachsen finanziell unterstützt.

Einleitung

Was ist eigentlich…Rapid Prototyping?

Spezifisch im Kontext maschineller Produktion bezeichnet der Begriff ein Fertigungsverfahren, bei dem dreidimensionale Produkte mittels 3D-Drucker hergestellt werden. Auf einer abstrakteren Ebene, also wenn man das auch ganz direkt aus dem Englischen übersetzt, bedeutet es „Schneller Bau von Prototypen". Also eine Art Versuchsanordnung zum Testen einer Idee mit verschiedenen Anspruchsgruppen, also Stakeholdern, Kundengruppen, Experten. Und das möglichst schnell, kosteneffizient und iterativ. Sei es ein Stuhl, sei es ein Tisch, eine Lampe, sei es eine Verpackung. Aber eben auch Dienstleistungen, für Software, Hardware-Produkte, Räume, Systeme, Prozesse. Und diese Entwicklung erfolgt schrittweise von dem ersten Ideen-Prototyp bis hin zur fertigen Lösung.

Dann startet man möglicherweise mit einem ganz einfachen Prototyp. Das kann z.B. eine Zeichnung sein. Dann kann man vielleicht knetbare Materialien nutzen. Später im Entwicklungsprozess werden die z.B. in 3D-Modelle umgewandelt oder mit einem Laserschneider bearbeitet.Das kann auch eine Webseite sein z.B., die ich erstmal skizziere. Dann fange ich an, vielleicht einfach auf Papier, mit Pappe, das Ganze auszudifferenzieren, dann an einer Wand zu visualisieren. Um das mit meinem Team und potenziellen Nutzern zu diskutieren. Und dann in einem zweiten Schritt nehme ich mir vielleicht technische Hilfsmittel dazu. Programme z.B., mit denen man einfach Webseiten-Prototypen visualisieren, bevor es dann tatsächlich nachher in die Programmierung geht.

Testen kann man solche Prototypen mit potenziellen Anwendern und Experten, um dann schnellstmöglich Feedback für die Weiterentwicklung zu erhalten. Das kann Form, Funktionalität, kann Geschmack sein, kann aber auch eine Verpackung sein, eine Bedienungsanleitung oder sogar ein Preis.

Und das muss eben möglichst schnell gehen. Man sollte nicht erst drei Jahre lang in der Garage einen technischen Prototypen entwickeln und dann erst, wenn er fertig ist, rausgehen und das mit dem Markt testen. Weil da besteht einfach die Gefahr, dass man die falschen Dinge entwickelt hat. Und das muss man eben versuchen, so früh wie möglich herauszufinden: ob es für die Nutzer einen Wert stiftet.

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