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07.05.2019 -

Was ist eigentlich…Zwischennutzung? Das Thema ist die Spezialität von Anne Gericke vom Kompetenzteam Kultur- und Kreativwirtschaft in München.

Einleitung

Was ist eigentlich…Zwischennutzung?

Eine Zwischennutzung entsteht natürlich immer dadurch, dass es irgendwo einen Leerstand gibt. Dass es eine Nutzung gab, die muss raus, und dann dauert es eine Weile, bis diese Immobilie oder der Laden oder die Bürofläche neu entwickelt wird. Und dann überlegt man: Was machen wir jetzt damit?

Oder der Raum wird umgebaut. Dann wird saniert, wo dann immer ein Bauantrag gestellt werden muss. Das braucht seine Zeit, und in dieser Zeit kann der Laden zwischengenutzt werden.

Von der Stadt aus hat man ganz gut erkannt, dass die Stadt etwas davon hat und die Kreativen was davon haben, wenn man sich zusammentut und sagt, dass man den Raum öffnet für eine Zwischennutzung. Die privaten Immobilienbesitzer: Da sind wir glaube ich auf einem guten Weg. Ich glaube, dass die Immobilienbesitzer sehen, dass die in das Gebäude eine Lebendigkeit reinbringen, dass sie eben auch Menschen zusammenbringen. Es wird richtig ein Gebäude auf gemacht. Und es steht einfach nicht leer, und es wird genutzt. Es kostet eigentlich viel mehr, wenn man es leer stehen lässt.

Es gibt viele kleine Label, kleine Unternehmen, die einfach sich mal ausprobieren möchten, experimentieren möchten mit dem eigenen Unternehmen oder wenn sie ein Label gründen oder ein Produkt neu entwickelt haben. Es geht im Prinzip immer um den Markttest – zu gucken: Wer springt darauf an? Viele arbeiten ja zu Hause oder Coworking sonst irgendwo und haben keine Möglichkeit, sich mal zu präsentieren.

Es geht immer um Sichtbarkeit für kleine Unternehmen. Es geht immer darum, den Wert des Unternehmens zu testen. Wir nennen es dadurch auch eine qualifizierende Zwischennutzung, weil, man muss sich natürlich erst einmal überlegen: Habe ich ein Konzept? Was für ein Konzept? Welche Leute möchte ich dort zusammenbringen? Was möchte ich präsentieren?

Die besondere Herausforderung bei so einer Zwischennutzung ist meistens die Kurzfristigkeit. Dann geht es manchmal um eine Woche, manchmal um zwei Wochen. Diese Schnelligkeit – es ist einerseits eine Herausforderung, auf der anderen Seite auch eine unglaubliche Chance, weil da so viel Energie zusammenkommt, wirklich eine Kraft reingeschossen wird in diese Kurzfristigkeit. Und das macht wahnsinnig Spaß. Es ist eben Fluch und Segen zugleich. Es ist toll, weil man so schnell gefordert ist und auf die Beine kommt und auch weiß, man hat nur eine gewisse Zeit, und alles rein gibt. Und gleichzeitig ist es extrem zehrend, und man ist nicht selten danach ziemlich ausgepowert.

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