Start-up Night! der Kreativen

© William Veder

Bei der Start-up Night der Kreativen stellten die Kultur- und Kreativpiloten 2017 ihr branchenübergreifendes Potenzial erstmals einem breiten Publikum vor. Über 300 Gäste kamen zu der Veranstaltung der Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft der Bundesregierung am 27. Februar 2018 in das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, um die Titelträgerinnen und Titelträger 2017 persönlich kennenzulernen. Die Bundesregierung zeichnet jedes Jahr 32 Unternehmen mit dem Titel „Kultur- und Kreativpiloten Deutschland“ aus.

Start-Up Night! im BMWi

© William Veder

Dabei arbeiten in diesem Jahrgang besonders viele Projekte an der Schnittstelle zu anderen Branchen. Sie entwickeln Produkte für Gesundheit, Ernährung und Bildung, sind Vorreiter im Bereich Digitalisierung und setzen wichtige Impulse für Social Entrepreneurship, Neue Arbeit oder Stadtentwicklung. Die Auszeichnung setzt auch in anderen Bereichen Akzente: So zeichnen sich die Kultur- und Kreativpiloten durch eine hohe Beteiligung in den neuen Bundesländern aus und der Frauenanteil lag in den vergangenen Jahrgängen immer über 50 Prozent. Die Titelträger - nur einige Beispiele: die „Floating Food Farm“ entwickelt schwimmende Gärten, die in Zeiten des Klimawandels Landwirtschaft umgestalten und aufs Wasser verlagern; die Gründer des Unternehmens „Swarm Protein“ wollen mit ihrem Insekten-Riegel eine ökologische Proteinquelle auf dem europäischen Markt etablieren und der Instant Messenger „Privalino“ schützt Kinder vor Online-Grooming.

Auch beim Panel „Kreativunternehmer als Change Maker der deutschen Wirtschaft“ ging es um die übergreifenden Potenziale der Akteure. Es diskutierten die Bundestagsabgeordneten Johannes Kahrs und Nikolas Löbel, sowie der Geschäftsführer der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin Bernd Lietke, Anna von Fallois, Hauptstadtrepräsentantin der Kienbaum Gruppe, und die Leiterin des u-instituts Sylvia Hustedt. Die Kreativbranche war durch Jonas Lindemann vertreten, den Mitbegründer des Hafvens in Hannover, eines der größten Coworking und Maker Spaces in Deutschland. „Die Kultur- und Kreativwirtschaft zeichnet sich dadurch aus, dass sie nicht versucht, sich von anderen Branchen abzugrenzen, sondern im Gegenteil die Zusammenarbeit sucht, um Zukunft branchenübergreifend gemeinsam zu gestalten“, beschrieb Sylvia Hustedt die Arbeitsweise der Branche. „Ein gelungenes Beispiel dafür sind auch die Ergebnisse aus dem Projekt PHASE XI, bei dem im letzten Jahr acht Kreativ-Teams in nur drei Monaten Prototypen für Themen wie Mobilität, das Internet der Dinge und die Erschließung ländlicher Räume entwickelt haben.“ In dem Projekt des Kompetenzzentrums Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes entstanden Prototypen und Modelle, die das Potenzial und die Bedeutung von Schnittstellen-Kompetenzen und Perspektivwechsel durch die Kultur- und Kreativwirtschaft sichtbar gemacht haben. Die gerade veröffentlichte Publikation PHASE XI dokumentiert die Herangehensweisen und Ergebnisse.