Welche guten Voraussetzungen bringen Kultur- und Kreativakteure für Cross Innovation-Vorhaben mit?
Bartuli: Bei Cross Innovation geht es darum, Wissen, Erfahrungen und Kompetenzen unterschiedlicher Branchen zusammenzubringen, um neuartige Produkte, Dienstleistungen oder Prozesse zu entwickeln. Kreativschaffende sind für solche Vorhaben besonders interessant, weil sie Kompetenzen mitbringen, die sowohl für Innovationen als auch für eine effektive Zusammenarbeit wichtig sind.
Zum einen bringen sie andersartige Denkweisen und Methoden ein. Denken Sie ans „Design Thinking“ oder andere Innovationstechniken wie „Search the Odd“ oder dem „Embodiment“. Das sind Innovationsmethoden, die ihren Ursprung in der Kultur- und Kreativwirtschaft haben und mittlerweile in anderen Bereichen eingesetzt werden. Damit öffnen Kreativschaffende neue Lösungsraume. Zum anderen können Kreativschaffende mit Ergebnisoffenheit und Unsicherheiten umgehen. Zu Beginn eines Innovationsprozesses weiß ich ja nicht, ob die entwickelten Ideen erfolgreich sein werden. Kreativschaffende sind dabei gewohnt, auf Unsicherheiten flexibel und situativ zu reagieren, das zeigen uns die Corona-Pandemie oder die kontinuierlichen Veränderungen der Digitalisierung. Diese Fähigkeiten fehlen Kooperationspartnerinnen und -partnern auf der Gegenseite häufig.