Erkundigen Sie sich bei Ihrem Berufsverband, wie hoch die Honorarsätze sind. Das betrifft zum Beispiel Journalist/-innen, Übersetzer/-innen, Architekt/-innen. Orientierungshilfe bietet auch der ver.di Fachbereich Medien, Kunst, Industrie.
Wenn es in Ihrer Sparte keine festgelegte Honorarordnung gibt, sondern Honorare oder Preise frei verhandelt werden, können ebenfalls Berufsverbände und vor allem auch der Blick auf die Honorare oder Preise anderer Selbständiger und Unternehmen in Ihrer Sparte helfen. Schwierig ist es, wenn Sie etwas ganz Neues, bisher noch nie Dagewesenes anbieten. Sie müssen herausfinden, wie viel Ihre potenziellen Auftraggeberinnen und Auftraggeber bereit sind, dafür zu zahlen. Dabei können Sie sich eventuell an vergleichbaren Angeboten orientieren. Wenn es sich um einzelne Projekte oder Werke handelt, hängt der Preis nicht zuletzt von Ihrem Verhandlungsgeschick mit den jeweiligen Auftraggeberinnen und Auftraggebern ab. In jedem Fall aber sollten Sie darauf achten, dass Ihre Kosten gedeckt sind, um nicht mit einem Berg Schulden da zustehen. Gegebenenfalls müssen Sie versuchen, Ihre Kosten zu senken. Eine gute Beratung kann Ihnen bei der Honorar- und Preisgestaltung helfen. Auch was Verhandlungsgespräche mit potenziellen Auftraggeberinnen und Auftraggebern betrifft, sollten Sie sich vorab mit einem Profi unterhalten.
Wie viel Honorar?
Die Höhe der Honorare bzw. die Honorar- oder Preisspanne (von - bis) bezieht sich immer auf eine einzelne Leistung, ein Werk, ein Projekt oder ein Produkt. Sie möchten aber Ihr Angebot nicht nur einmal verkaufen, sondern mehrfach. Nur dann erzielen Sie Einnahmen, von denen Sie auch leben können. Sie müssen also wissen,
- wie viele Werke, Projekte, Produkte Sie in einem Jahr fertig stellen bzw. anbieten können - schließlich ist Kunst- und Kulturarbeit keine Fließbandarbeit;
- wer Ihre Leistung, Ihr Produkt, Ihr Angebot kaufen könnte;
- wie viele dieser Auftraggeber bzw. Kunden es gibt (das ist Ihr "Markt");
- wie viele Aufträge bzw. Kunden Sie pro Jahr brauchen, um "über die Runden zu kommen".
Möglichst realistisch planen
Gerade in den ersten Monaten und Jahren müssen Sie dabei in der Regel Abstriche machen. Es braucht seine Zeit, bis Sie in der Szene einen Namen haben, bis Ihr Projekt, Ihr Werk oder Ihr Produkt ausgereift bzw. fertig gestellt ist, bis Sie bei potenziellen Auftraggebern den "Fuß in der Tür haben".
Um sich vor bösen Überraschungen zu schützen und eventuell andere Geldquellen (siehe hierzu auch Finanzierung und Förderung) aufzutun, um die Anfangsphase zu überbrücken, sollten Sie möglichst realistisch planen:
"Ich werde im ersten (zweiten, dritten) Jahr voraussichtlich xx Aufträge bearbeiten und erziele damit Einnahmen von ca. xx Euro. Damit kann ich ca. xx Euro meiner beruflichen und privaten Kosten in Höhe von insgesamt ca. xx Euro decken. Eventuelle restliche Kosten kann ich zum Beispiel über persönliches Vermögen, Förderhilfen, Nebenjob o.a. finanzieren."
Um festzustellen, ob sich Ihr Vorhaben lohnt und Sie rentabel arbeiten werden, können Sie diese Checkliste für eine Rentabilitätsvorschau nutzen: Rentabilitätsvorschau (PDF). Passen Sie sie am besten mit Hilfe eines Beraters an Ihre Zwecke an.