Zur Kultur- und Kreativwirtschaft gehören der Architekturmarkt, der Buchmarkt, die Darstellenden Künste, die Designwirtschaft, die Filmwirtschaft, der Kunstmarkt, die Musikwirtschaft, der Pressemarkt, die Rundfunkwirtschaft, der Software-/Gamesmarkt und der Werbemarkt. In diesen Branchen sind Unternehmen und freiberuflich Selbständige aktiv, die ihr Geld mit Kunst, Kultur und Kreativität verdienen. Unternehmen oder Einrichtungen, die sich weitgehend nicht über den Markt finanzieren, sondern durch öffentliche Finanzierung getragen und gefördert werden, gehören nicht zu diesem Kreis.
Das Bundeswirtschaftsministerium fasst die Kultur- und Kreativwirtschaft folgendermaßen zusammen: „Unter Kultur- und Kreativwirtschaft werden diejenigen Kultur- und Kreativunternehmen erfasst, welche überwiegend erwerbswirtschaftlich orientiert sind und sich mit der Schaffung, Produktion, Verteilung und/oder medialen Verbreitung von kulturellen/kreativen Gütern und Dienstleistungen befassen.“ (Quelle: Gesamtwirtschaftliche Perspektiven der Kultur- und Kreativwirtschaft in Deutschland, BMWi, 2009). Wobei zu den Kultur- und Kreativunternehmen sowohl Gewerbetreibende als auch freiberuflich Selbständige zählen.
Monitoringbericht Kultur- und Kreativwirtschaft 2021: Kurzergebnisse
Im Jahr 2020 (Stichtag 30.06.) waren in Deutschland rund 1,81 Millionen Personen in der Kultur- und Kreativwirtschaft tätig (-1,3% gegenüber 2019). Dabei ist die Mehrheit (55 %) sozialversicherungspflichtig beschäftigt, weitere 14 Prozent waren als freiberuflich Selbständige oder gewerbliche Unternehmerinnen und Unternehmer (über 17.500 EUR Jahresumsatz) tätig. 15 Prozent waren geringfügig beschäftigt und 16 Prozent als Mini-Selbständige (bis 17.500 EUR Jahresumsatz) aktiv.
Durch die Corona-Pandemie ist der Gesamtumsatz der Kultur- und Kreativwirtschaft im Jahr 2020 auf 160,4 Milliarden EUR gesunken (-8,7% gegenüber 2019). Dabei sind die Teilmärkte der Kultur- und Kreativwirtschaft unterschiedlich stark betroffen: Die Darstellenden Künste (-81%), die Musikwirtschaft (-44%), die Filmwirtschaft (-41%) und der Kunstmarkt (-39%) haben die stärksten Umsatzeinbrüche zu verzeichnen, während sich die Teilmärkte Architektur (-1%), Software/Games (-1%), Presse (-3%) und Buch (-3%) deutlich belastbarer zeigten.
Nach einer Prognose des Kompetenzzentrums Kultur- und Kreativwirtschaft hat sich die Branche 2021 nur leicht (+2,7%) erholt. Für das Jahr 2022 wird eine vorsichtige Annäherung an das Vorkrisenniveau prognostiziert, bei hohen Infektionszahlen durch die Pandemie drohen stagnierende Umsätze.
Quelle: Monitoringbericht Kultur- und Kreativwirtschaft 2021.